LKW-Fahrer-Mangel: Der Anfang eines Versorgungskollapses?
Der Beruf des LKW-Fahrers stellt für viele junge Menschen keinen Reiz mehr dar.
Logistikverbände befürchten Lieferengpässe, denn der Mangel an Lastkraftfahrern steigt. Der Logistikbranche fehlen inzwischen rund 45.000 bis 60.000 Fahrer. Das schätzen der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) und der Bundesverband Güterverkehr Logistik und Entsorgung (BGL).
Das Thema ist von großer Wichtigkeit, denn in der diesjährigen Transport Logistik Messe spielte vor allem der Fahrer- und Fachkräftemangel eine dominierende Rolle im Konferenzprogramm. Die Folgen des Fahrermangels sind nämlich drastisch. BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt äußert sich folgendermaßen zu der Situation: „Wir sind kurz vor dem Versorgungskollaps“. Jedes Jahr gehen rund 30.000 Fahrer in den Ruhestand, während noch nicht einmal die Hälfte an Berufsanfängern nachfolgen.
Zwischenzeitlich nimmt die Zahl der Transporte immer mehr zu. Die Ursache hierfür ist unter anderem der Boom des Online-Handels, wodurch das Gütervolumen kontinuierlich steigt. Spediteure sind auf dringender Suche nach weiteren Fahrern. Ein Vertreter des Paketdienstes DHL redet von einem „leer gefegten Markt“.
Als Lösung des Problems soll nun an dem Image des Berufes gearbeitet werden. Ziel ist es, Frauen durch gezielte Werbung für den Beruf zu begeistern. Laut Messe-Geschäftsführer Stefan Rummel ist der Frauenanteil und mehr Diversität wichtige Zukunftsthemen der Logistikbranche.
Um zusätzlich auf längere Sicht mehr Fahrer zu gewinnen, muss aber auch die Arbeitsqualität deutlich verbessert werden, sagte Engelhardt. Mehr Komfort und flexiblere Lenk- und Ruhezeiten sollen den Beruf in Zukunft attraktiver machen.
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